Die Hamburger Hochbahn AG wurde 1911 gegründet und zählt mittlerweile mehr als 6.000 Mitarbeiter. Damit ist sie das zweitgrößte Nahverkehrsunternehmen Deutschlands. Tagtäglich werden nach eigenen Angaben, egal ob mit Bus oder Bahn, über 1,2 Millionen Fahrgäste befördert.
Das ursprünglich an der Börse gelistete Unternehmen befindet sich seit 2003 vollständig im Besitz der Hansestadt Hamburg. Als öffentliches Unternehmen gibt es besondere Verpflichtungen, was den Schutz von Klima und Umwelt betrifft. Auch aus diesem Grund wird das Thema Elektromobilität stark forciert. Ab 2020 will die HOCHBAHN ausschließlich emissionsfreie Busse bestellen.
Der Austausch der gesamten Flotte von insgesamt rund 1.000 Bussen soll bis 2030 abgeschlossen sein. Ein Anfang mit 37 Bussen, die rein elektrisch angetrieben werden, ist gemacht. Weitere 30 sollen dieses Jahr dazukommen. Als Unterstand wurden für die insgesamt 240 Busse am Standort Alsterdorf sechs neue Carports gebaut.
Die Ladeinfrastruktur wurde ursprünglich auf dem Busbetriebshof Hummelsbüttel getestet und auf Grund der schrittweisen Umstellung auf E-Busse zunächst nur auf dem Carport 6 installiert. Hierfür wurde eine Technikzentrale auf dem Carportdach installiert, die in den kommenden Jahren bei den übrigen Carports nachgerüstet werden soll. Auf Grund der zukünftig zu erwartenden 240 E-Busse, die nachts geladen werden, liegen am hauseigenen Umspannwerk 110kV an. Theoretisch ließen sich mit der Anschlussleistung des neuen Busbetriebshofes rund 40.000 Menschen mit Strom versorgen. Über 70 Millionen EUR hat die HOCHBAHN bislang an dem neuen Standort Alsterdorf investiert.
Die Anfrage für dieses hochinteressante Projekt erhielten wir im Herbst 2016. In der ursprünglichen Variante war der Blitzschutz ohne die Technikaufbauten in konventioneller Bauart geplant. Schnell stellte sich heraus, dass sich die Anlage aufgrund der fehlenden Einhaltbarkeit von Trennungsabständen lediglich in hochspannungsfest isolierter Bauart realisieren ließ. Da die Umplanungen in die Hochphase der Bauzeit fielen, erhöhte dies den Druck auf beide Seiten. Letztendlich wurden knapp 14 Kilometer Blitzschutz- und Erdungsleitungen verlegt, davon ca. 1.100 Meter in hochspannungsfest isolierter Art, über 6 Tausend Verbinder und Anschlüsse verbaut, sowie rund 260 Fangmasten und –stangen installiert. Das Auftragsvolumen stieg auf über 500 Tsd. EUR.
Für eine handwerklich und organisatorisch sehr gute Arbeit bedanken wir uns bei unseren Kolleginnen und Kollegen!
Bildquelle: Motiv 11, David Goltz
Fakten
- Gegründet im Jahr 1911
- Mehr als 6.000 Mitarbeiter
- Rund 458,8 Mio Fahrgäste im Jahr 2017
- Auftragsgröße über 500.000 €
- 14 km Blitzschutz- und Erdungsleitungen
- Über 6.000 Verbinder und Anschlüsse