Das Wimmelbild ist auch ein Suchbild: Das Auge schweift über die bunte Zeichnung des Hamburger Künstlers Achim Ahlgrimm und stößt auf viele Stadensien, die das Stadtbild prägen. Auf dem Burggraben schippert der Gondoliere, nebenan im Bürgerpark rockt das „Müssen-alle-mit-Festival“. In der Innenstadt sind zwei Bankräuber auf der Flucht, Don Quijote kämpft mit der Windmühle nahe des Stadeums, das Entenrennen zum Altstadtfest ist ebenfalls festgehalten.
Die Idee für das nachhaltige soziale Projekt – die Lebenshilfe, die Betreuungsdienste und der Kinderschutzbund freuen sich über je 8000 Euro – kommt von Mitarbeitern der Firma und wurde auch von ihnen umgesetzt. Ganz bewusst wurde die Bürgerstiftung der Kreissparkasse eingesetzt, über die alle Gelder an die gemeinnützigen Einrichtungen verteilt werden – damit nichts durch die Firmenkassen fließen muss. Lindemann-Chef Friedrich Witt kündigte bei der Spendenübergabe weitere Projekte rund um das Stader Wimmelbild an, womöglich gibt es das Motiv bald als Puzzle oder als Schwarz-Weiß-Zeichnung zum Selbstausmalen für Kinder.
Überschuss geht an soziale Projekte
Die Lebenshilfe freut sich, dass sie finanzielle Mittel erhält, um ihr Projekt Karawane besser auszustatten. Mit dem frischen Geld kann ein Kind ein Jahr lang von montags bis freitags immer nachmittags nach der Schule betreut werden. Es handelt sich dabei um behinderte Kinder bedürftiger Eltern, Karawane soll ihnen die Teilhabe am Leben ermöglichen mit Kinobesuchen, Sport, Basteln oder Kochen. Zudem fließt Geld aus der Spende in die Erwachsenen-Disco der Lebenshilfe, die zweimal im Jahr stattfindet. 80 bis 90 Besucher tanzen und haben Spaß jeweils von 19 bis 23 Uhr im „Alchemisten“, für den eine Raummiete fällig wird. Unterstützt wird auch die Frühförderung für Kinder vor der Einschulung. Spielen, Basteln und Bewegung ist das Motto, wenn die Lebenshilfe-Mitarbeiter die Familien zuhause aufsuchen, auch um von Behinderung bedrohte Kinder zu fördern.
Der Kinderschutzbund kann mit den Spendengeldern sein Schüler-Kunstprojekt „Kreativität macht stark“ fortsetzen. Ein Kunsttherapeut besucht die 3. Klassen der Stader Grundschulen und fertigt mit ihnen Kunstwerke an, die später im Rathaus ausgestellt werden. Das soll vor allem das Selbstwertgefühl der jungen Künstler stärken. „Fit für die Schule“ werden die Kinder mithilfe einer Lerntherapeutin gemacht, die vom Alter zwar schulpflichtig, aber noch nicht schulreif sind. Dieses Projekt läuft an drei Schulen im Landkreis.
Die Betreuungsdienste in Stade schaffen sich eine Tover-Tafel an, die vor allem stark an Demenz erkrankte oder leistungsschwache Senioren in Schwung bringen soll. Die Tafel ist eigentlich ein Projektor, der Szenerien auf Tischen abbilden kann, zum Beispiel einen Laubhaufen, der, wenn die Senioren die Blätter virtuell vom Tisch wischen, Insekten darunter freigibt. Auch Blumen, Wortspiele oder Puzzles können projiziert werden. Das sei gutes Gedächtnistraining und erleichtere auch den Besuch von Angehörigen bei ihren demenzkranken Eltern oder Großeltern. Die Stader Betreuungsdienste wollen die Tover-Tafel in der Tagespflege und im Haus Heidbeck in der Heide-Siedlung einsetzen.
Das Poster
Der Verkauf geht weiter: Für 9,50 € ist das Wimmelbild im Format Din-A1 zu haben. Verkaufsstellen sind das Lindemann-Bauerlebnishaus am Klarenstrecker Damm 23, das TAGEBLATT-Pressehaus, der Fachmarkt in der Großen Schmiedestraße und die Tourist-Info am Stadthafen.
Quelle: TAGEBLATT