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Pressemitteilung

Pape produziert Strom jetzt selbst

04.11.2021

Das Logistikunternehmen Pape aus Hol HOLLERN-TWIELENFLETH will ab jetzt einen Großteil seines benötigten Stroms selbst produzieren.

Der Betrieb generiert die Energie mit neuen Fotovoltaikanlagen auf den Dächern einer Lagerhalle und des Bürogebäudes. In der Größenordnung sei das Projekt beispielhaft in der Region, sagen die  Unternehmensführung und der Vertreter der Firma NDB, die die Technik installiert hat. Mindestens die Hälfte des auf dem Betriebsgelände benötigten Stroms soll die Fotovoltaikanlage produzieren. In den Sommermonaten sogar um einiges mehr. Da für investierte das Logistikunternehmen etwa 714 000 Euro. Im Auftrag des Landes Niedersachsen hat die NBank das innovative Projekt unterstützt. Die Bauzeit betrug etwas mehr als vier Monate. Knapp 1000 Solarmodule haben die Techniker von NDB auf den Dächern der Lagerhalle und des Bürogebäudes
installiert. 1725 Quadratmeter groß ist die Fläche der Module, die die Lichtenergie aus Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln soll. 

Der auf den Dächern produzierte Strom fließt direkt in die Leitungen des Firmengeländes. Die Energie, die nicht sofort gebraucht wird, landet in einem Speicher mit einer Kapazität von 230 Kilowattstunden. Auf 60 000 Watt kann Pape gleichzeitig zu rückgreifen. Den Überschuss speist das Logistikunternehmen in das Netz der Energieversorger ein. Computer überwachen die gesamte Stromproduktion und den Verbrauch in Echtzeit. „Nachhaltigkeit ist in Sachen Klimaschutz immer mehr Triebkraft. Heutzutage gehört es dazu. Jeder sollte sich Gedanken machen“, sagt Mirko Pape von der Geschäftsführung des Unternehmens über die Überlegungen im Vorfeld der Realisierung der neuen Energiegewinnung. „Es ist gut, wenn sich Unternehmen dafür interessieren“, sagt der Geschäftsführer der Firma NDB aus Stade, Matthias Geier.

Die Westal Ingenieurgesellschaft aus Dollern um Timo Stephan hatte in Papes Auftrag die Planung des Projektes und die Baubegleitung übernommen. NDB, mit Projektleiter Thies Hübner, baute die Anlage, den Speicher und kümmerte sich um den Brandschutz. 50 Prozent des
Stromverbrauchs fällt bei Pape tagsüber für den Betrieb an. Die andere Hälfte des Bedarfs zieht das Unternehmen nachts aus den Steckdosen. Vor allem die Flotte von 15 Elektro- Gabelstaplern will nachts auf geladen werden, um zu funktionieren, wenn morgens die Frühschicht die Arbeit aufnimmt. Die Überlegungen des Unternehmens bei der Planung des Projekts passten sich entsprechend den bewährten Arbeitsabläufen an. Weil das Logistikunternehmen auf seinem Firmengelände Gefahrenstoffe für die chemische Industrie lagert und umschlägt, spielte der Brandschutz bei dem Projekt eine Schlüsselrolle.

Im Ernstfall könne die Feuerwehr die Module komplett stromlos schalten, sagt Timo Stephan. Die Speicherbatterie befinde sich in einem separaten Gebäude weit weg von den Gefahrenstoffen. Sie könne einem Brand 30 Minuten lang standhalten. Bei der Dachdämmung setzte das Unternehmen auf nicht brennbare Baustoffe. Pape, Westal und NDB beantworteten im Vorfeld der Realisierung die wichtigsten Fragen. Wie viel Energie verbraucht das Unternehmen? Wie viel Energie muss für die Nachtstunden im Speicher bereitstehen? Wie viel Energie will das Unternehmen generieren? Der Grad, wie autark der Betrieb schließlich arbeiten kann, hängt auch von der Wirtschaftlichkeit des Projektes ab. Die Partner haben schließlich die Balance gefunden. 100-prozentige Unabhängigkeit vom Stromversorger hätte weitaus höhere Investitionskosten nach sich gezogen, die betriebswirtschaftlich nicht mehr darstellbar sind.

Quelle: TAGEBLATT Stade

Foto: Timo Stephan

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