Liebe Leserinnen und Leser,
Eigentlich sollten wir uns freuen, dass wir nach zwei von Corona-Beschränkungen geprägten Jahren endlich wieder einen Jahreswechsel mit ein wenig mehr Normalität erleben dürfen. Die Weihnachtsmärkte haben geöffnet, es finden wieder Veranstaltungen statt, weitest gehend sind die Corona-Maßnahmen zurückgefahren und Menschen kommen wieder zusammen. Doch wie seit Ausbruch des fürchterlichen Ukraine-Krieges erlebbar löst zur Zeit eine Krise die andere ab: Sanktionen, gestörte Lieferketten, Materialverfügbarkeit, Energie knappheit, Preissteigerungen. Eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Man kann damit rechnen, dass sich auch in 2023 die Inflation im hohen einstelligen Bereich bewegen wird – mit den entsprechenden Folgen.
Die globale Konjunktur kühlt unter der Last der gestiegenen Preise und Zinsen ab. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass ein Drittel der Weltwirtschaft im kommenden Jahr in eine Rezession abrutschen wird. Einer Umfrage des Deutsche Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zufolge erwarten nur 16 Prozent der Industrieunternehmen, dass ihre Exporte in den kommenden zwölf Monaten steigen werden. 40 Prozent rechnen mit geringeren Ausfuhren. „Lediglich während der Finanzkrise und zu Beginn der Corona-Krise waren die Unternehmen mit Blick auf ihr Auslandsgeschäft pessimistischer“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Besonders die energieintensiven Betriebe in Deutschland müssen sparen und schicken deshalb wieder mehr Angestellte in Kurzarbeit. In den Industriebetrieben stieg die Zahl der Kurzarbeiter von 59.000 auf 151.000 Beschäftigte.
Die Frage ist, ob der Staat erneut bzw. weiterhin die Folgen für die Großbetriebe abfedert und Arbeitslosigkeit somit durch dauerhafte Kurzarbeit ersetzt. Auch für das Handwerk kann die aktuelle Situation existenzbedrohend werden. Die steigenden Zinsen und Preise lassen die Nachfrage sinken und Zahlungsausfallrisiken steigen. Aufgrund der hochbrisanten Kombination mit schlechten Materialverfügbarkeiten und folglich gestiegenen Lagerbeständen haben viele Betriebe ihre Liquidität gebunden. Besonders schwer haben es jetzt die Betriebe, die sich in den vergangenen Jahren auf nun einbrechende Marktbereiche konzentriert haben, wie z.B. den Einfamilienhausbau. Die NDB Gruppe hingegen hatte immer eine diversifizierte Strategie. Wir haben ein breit aufgestelltes Produkt- und Kundenportfolio. Wir sind unabhängig von einzelnen Bereichen – und als Familienunternehmen auch von externen Kapitalgebern oder Einflussnehmern. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und gehen gestärkt in diese schwierige Situation. Viel mehr noch: Als Anbieter technischer Systeme rund um das Thema Energie – von der Erzeugung Erneuerbarer über die optimale Nutzung von Strom und Wärme bis hin zu bautechnischen Optimierungen sowohl im Neu- als auch im Bestandsbau – sehen wir uns als elementaren Bestandteil der Energiewende.
Ohne unsere Gewerke werden wir in Deutschland weder unsere politischen noch unsere Energieziele erreichen. Das lässt uns positiv in die Zukunft schauen. Unser Vorlauf für das Jahr 2023 ist gut und wir hoffen darauf, dass wir unser Team an qualifizierten Fachkräften aufgrund der grundsätzlich schwierigen Entwicklung in der Branche durch externe Bewerber aufstocken können. Wir suchen dringend neue Kolleginnen und Kollegen! Insofern bleiben wir trotz der großen Unsicherheit positiv. Wir haben eine breite und treue Kundschaft, viele sind langjährige Partner. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich! Wir sind bekannt für unsere Qualität und gelebten Werte. Das ist der Verdienst unserer gesamten Belegschaft. Das Team ist unser größtes Faustpfand in unruhigen Zeiten. Bei allen Herausforderungen – das Wichtigste sind die Gesundheit, die Familie, die Freunde und der Zusammenhalt.
Umso mehr sollten wir zu schätzen wissen, dass insbesondere im Hinblick auf die Lage in anderen Regionen der Welt es nicht allen derzeit so gut geht wie uns. Umso mehr sollten wir ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest mit unseren Familien und mal wieder einen ausgelassenen Jahreswechsel ohne Corona-Beschränkungen feiern. Mit den besten Wünschen für ein gesundes, weniger turbulentes, erfolgreiches und vor allem friedliches Jahr 2023 für Sie und Ihre Familien.
Die Geschäftsleitung