Liebe Leserinnen und Leser,
„Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan“ – mittlerweile ist es 14 Jahre her, dass die Handwerkskammern diesen Slogan zu ihrer Kernaussage machten. Aktuell ist er bis heute. Die mehr als eine Million Handwerksbetriebe in Deutschland sind ein wichtiger Konjunkturfaktor, beschäftigten in 2023 rund 5,6 Millionen Menschen und erwirtschafteten einen Umsatz von knapp 800 Milliarden Euro. Diese Handwerksbetriebe sind, neben Universitäten und anderen Hochschulen, die wohl wichtigsten Fachkräfteschmieden des Landes. Knapp 30 Prozent der Auszubildenden lernen im Handwerk. Das duale Ausbildungssystem mit Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule hat weiterhin international Modellcharakter. Die Automobilindustrie liefert schlechte Nachrichten, auch andere Industrien sehen sich am Beginn einer Schwächephase.
Doch es gibt eine Branche, die sich bestenfalls über Fachkräftemangel und Überlastung beklagen kann: Das Handwerk strotzt vor Kraft! Auch die Veränderungen durch neueste Entwicklungen wie dem verstärkten Einsatz von KI trüben diese Aussichten in keiner Weise. Das sollten gute Nachrichten für alle sein, die einen sicheren Job mit Zukunft suchen – warum also stehen nicht alle Schlange? Die diversen Imagekampagnen der letzten Jahre konnten die Sichtweise auf das Handwerk positiv beeinflussen. Dennoch beobachten wir nach wie vor, dass das Handwerk bei vielen Jobsuchenden immer noch als anstrengend gilt, schlecht bezahlt und nicht modern. Wer kann, macht Abitur und sucht sich einen Studienplatz. Industriearbeitsplätze scheinen attraktiver, trotz Jobverlust wechseln Fachkräfte aus der Industrie nur selten ins Handwerk. Vielen ist nicht bekannt, wie digital Handwerksbetriebe bereits arbeiten. Knapp 90 Prozent der Unternehmen des Handwerks halten KI in den nächsten zehn Jahren für den wesentlichen Wettbewerbsfaktor.
Anstatt Arbeitsplätze wegzunehmen, wird ein verstärkter Einsatz digitaler Technik im Handwerk bestehende Nebenaufgaben übernehmen und vereinfachen, sodass Fachkräfte wieder die wirklich wichtigen Aufgaben übernehmen können. Unser Handwerk hat viel mit einer besseren Zukunft zu tun, auch die Energiewende hängt entscheidend von ihm ab: Ohne die Fachfrauen und -männer aus dem Heizungsbau und der Elektrotechnik geht es nicht. Im vergangenen Jahr blieben im Handwerk 20.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass wir in unserer Unternehmensgruppe (fast) alle unsere diesjährigen Ausbildungsplätze besetzen konnten.
Durch den besonderen Einsatz unseres Teams in Schulen und auf Ausbildungsmessen werben wir erfolgreich für unser Handwerk und begeistern junge Menschen für unser Unternehmen. In diesem Jahr konnten wir 41 Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger zum Start in ihr Berufsleben bei NDB begrüßen. Sie alle haben nun die Möglichkeit, ihr Talent einzubringen und von den großen Chancen in einer vielseitigen und attraktiven Branche zu profitieren.
Die Geschäftsleitung