Liebe Leserinnen und Leser,
Deutschland stagniert. Wir steuern auf das dritte Jahr ohne Wachstum zu, die globalen Krisen sind nicht gelöst und der durch die Zollpolitik von Donald Trump ausgelöste, steigende Protektionismus hat der Weltwirtschaft zugesetzt. Der von der neuen Bundesregierung angekündigte „heiße Herbst der Reformen“ ist noch, positiv formuliert, in der Entwicklung. Schlagwörter wie „Bau-Turbo“, „Vergabebeschleunigungsgesetz“ oder die Diskussion um die Vereinfachung im Niedersächsischen Brandschutzgesetz (NBrandSchG) lassen aber darauf hoffen, dass die Probleme um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angegangen werden.
Diese sind mit 69 Prozent laut aktuellem Konjunkturbericht der IHK Elbe-Weser immer noch die größte Herausforderung der Unternehmen. Ein echtes Dauerbrenner-Thema, insbesondere im Handwerk, ist natürlich auch der Fachkräftemangel. Gepaart mit dem Trend des demografischen Wandels und der jetzt in Rente gehenden Baby-Boomer verstärkt sich dieses Problem hinsichtlich des dringenden Bedarfs in den Unternehmen, einen Know-how Transfer von den erfahrenen Mitarbeitern hin zu den jungen Nachwuchskräften zu realisieren.
Für Betriebe wie uns, bei denen erfahrene Mitarbeiter Dienstleistungen erbringen, stellt dies, anders als bei beispielsweise Betrieben mit automatisierter Anlagentechnik in Fertigungsprozessen, eine Kernaufgabe für die Zukunftssicherung dar. In der NDB Gruppe arbeiten wir seit Jahren an dieser Thematik und versuchen, den Generationenwechsel in Fach- und Führungspositionen so harmonisch wie möglich zu vollziehen.
Viele Schritte sind bereits getan, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Dafür investieren wir erheblich entlang der gesamten „Personal-Prozesskette“ – Recruiting, Ausbildung, Qualifizierung, Weiterbildung zu Fach- und Führungskräften sowie in die Bindung und soziale Absicherung unserer Mitarbeiter. Um die Ausbildungsqualität des Elektronikers und des Anlagenmechanikers zu erhöhen und über gezielte Inhouse Seminare erfahrene Experten und junge Talente zu verknüpfen, bauen wir an unserem Hauptsitz in Stade gerade eine neue Ausbildungswerkstatt. Wir haben ihr den Namen „Talentschmiede“ gegeben, um den Fokus genau darauf zu legen. In der Ausbildung fördern wir hier gezielt die Fähigkeiten, die weder in der Schule noch direkt auf der Baustelle ausreichend geübt werden können, sowie den spezifischen Wissenstransfer zwischen Jung und Alt.
Der Bau schreitet gut voran, und Anfang 2026 werden wir mit unserem neuen Ausbildungskonzept und den ersten Workshops beginnen. Diese Strategie ist nicht neu, sondern vielmehr einem Familienunternehmen in die Wiege gelegt. So sagt bereits Robert Bosch: „Die größte Aufgabe eines Unternehmens ist es, die Menschen zu fördern, die für es arbeiten.”
Die Geschäftsleitung